Forêt de Bebour
Lagune bei Saint-Gilles-les-Bains
Brandung am Cap Méchant
Unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum
Wer die Natur und Landschaften liebt und nicht nur Badeurlaub machen möchte ist hier genau richtig! Réunion liegt knapp 700 km östlich von Madagaskar und rund 200 km südwestlich von Mauritius, mit einer Fläche von lediglich 2500 km2 ist die Insel rund 300 km2 kleiner als das Tessin, misst in der Länge (Nordwest nach Südost) maximal 70 km und in der Breite max. 50 km, dennoch liegt der höchste Punkt – der Piton des Neiges, ein erloschener Vulkan – auf 3070 Meter über Meer. Aber auch der noch aktive Vulkan Piton de la Fournaise – der letzte Ausbruch war im Oktober 2010 – bringt es auf stattliche 2632 m.
Die Strände befinden sich mehrheitlich im Westen der Insel bei den touristischen Zentren Boucan Canot, Saint-Gilles-les-Bains, L'Ermitage-les-Bains, La Saline-des-Bains, Saint-Leu und vereinzelt südlich von Saint Pierre. Von Saint-Gilles-les-Bains bis La Saline-des-Bains ist ein Riff vorgelagert, so dass man in einer Lagune baden kann ohne hohen Wellengang und starken Strömungen – allerdings ist bei Ebbe dann an vielen Stellen nur planschen angesagt.
Auch Surfer kommen hier auf ihre Kosten, es gibt einige sehr beliebte und bekannte Spots für's Wellenreiten und Kite-Surfen.
Da die Hotels mit direkter Strandlage alle relativ teuer sind und die Qualität oft nur mittelmässig ist, können Sie – sofern ein kleiner Anmarsch kein Problem darstellt – getrost ein Appartement oder Hotel weiter im Innern buchen, denn alle Strände sind öffentlich zugänglich, Badezeug und Strandtuch genügen.
Da die Insel Erhebungen bis zu über 3000 Metern hat und im subtropischen Bereich liegt mit Regen- und Trockenzeit, geizt die Natur nicht mit Reizen. Es wird immer noch darum gestritten, wie viele verschiedene Mikroklimata diese Insel besitzt – 40, 60 oder gar mehr? – egal, für Freunde der Natur ist es ein Paradies, vom tropischen Regenwald bis zur Wüste ist alles zu finden. Eine Besonderheit der Insel sind die drei sogenannten Cirques, die durch eine riesige eingestürzte Caldera entstanden sind. Der Cirque de Salazie im Nordosten ist der feuchteste, der Cirque de Cilaos im Südwesten der trockenste und der Cirque de Mafate liegt dazwischen – dieser ist nur zu Fuss zu erkunden, in die anderen beiden führen Strassen doch jeweils nur über eine Zufahrt im Nordosten resp. Südwesten. Die Landschaften und auch die Natur in diesen drei so unterschiedlichen Cirques ist einfach atemberaubend und weder über Bilder noch Erzählungen wirklich zu beschreiben.
Um das Ganze noch unwirklicher zu machen lohnt ein Ausflug zum Piton de la Fournaise, dem immer noch aktiven Vulkan. Man fühlt sich stellenweise nicht mehr auf diesem Planeten …
Wer Action sucht ist hier fehl am Platz (einmal abgesehen von Wasser-, Wander- und Bergsport), La Réunion ist mehr etwas für Geniesser.
Wellness findet man nur an wenigen ausgesuchten Orten, denn die Insel ist an und für sich Wellness genug.
La Pleine des Sables, Piton de la Fournaise
Wilde Calla, Forêt de Bébour
Kakao im Jardin des Parfums et des Epices
Persönliche Anmerkungen
La Réunion erkundet man am besten auf eigene Faust, buchen Sie den Flug, einen Mietwagen und eine Unterkunft für die erste(n) und die letzte(n) Nächte vor dem Heimflug bereits von Zuhause. Sofern Sie sich schon eine Reiseroute zusammengestellt haben können Sie auch gleich weitere Übernachtungen schon im Voraus buchen. Ein paar Tipps und Links zum Übernachten finden Sie unter "persönliche Hoteltipps" und bei den "Ausflugstipps". Auf Wunsch kann ich gerne mehr Informationen zur Verfügung stellen, kontaktieren Sie mich per Mail über info@pdp-service.ch mit dem Vermerk "La Réunion".
Da La Réunion zu Frankreich gehört (obwohl es so weit weg liegt) funktionieren die meisten Dinge wie in Europa, also ein Reiseziel mit wenig Hürden. Auch die Strassen sind allgemein in einem guten Zustand, doch bedingt durch die Topografie können auch kürzere Strecken einige Zeit in Anspruch nehmen.
Nehmen Sie sich mindestens zwei Wochen Zeit für die Insel, aber ich garantiere Ihnen, dass dies vom Gefühl her nicht reicht …
Tipps & Infos
Einreise:
Für Schweizer- und EU-Bürger reicht die ID respektive der Personalausweis da La Réunion ein französisches Überseedépartement (département d’outre-mer) ist.
Flug & Hotel:
Die Insel ist nicht wirklich einPauschalreiseziel, für nur Badeferien gibt es bessere Destinationen (und Sie würden eine Menge verpassen). Vorgefertigte (Individual-)Rundreisen würde ich auch nicht empfehlen, da sie ein enges Korsett bilden. Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reise zu planen oder besprechen Sie Ihre Pläne mit einem Kenner der Insel.
Für Flüge gilt Reise-Portale nutzen aber auch bei den Airlines direkt Preise überprüfen (kann günstiger sein und ist meist übersichtlicher und einfacher den gewünschten Flug zu buchen).
Hotels / Chambres d'hôte / Appartements gibt es in Hülle und Fülle, zunächst sollte man sich für einen/die Ort(e) und Daten entscheiden (Reiseplanung) und dann über verschiedene Portale nach Angeboten suchen und dabei nicht nur den Bewertungen auf einem Portal vertrauen. Auch hier gilt, dass manchmal die Direktbuchung beim Hotel günstiger sein kann. Wenn Sie flexibel bleiben wollen ist ein mobiles Gerät sehr hilfreich – allerdings ist WLAN nicht überall verfügbar, Datenroaming-Gebühren bedenken!
Buchung Zimmer mit Frühstück ist abhängig davon, wo Sie sich befinden, doch in den meisten Fällen macht es Sinn.
Die Qualität der Hotels (Sterne hin oder her) ist sehr schwankend, generell sind Hotels mit Strandlage teuer. Auf La Réunion gibt es viele Unterkünfte die unter dem Label Chambre d'hôte laufen, vergleichbar mit Bed & Breakfast, meist nur direkt buchbar.
Geld:
Ganz einfach, alles wird in Euro bezahlt. Kreditkarten werden an den meisten Orten angenommen, doch wie so oft liegt auch hier der Teufel im Detail, nicht alle Kreditkarten werden überall genommen, also genau schauen oder fragen.
Trinkgeld:
Ist, sofern auf der Rechnung nichts anderes ausgewiesen, inbegriffen. Als Obolus bei besonderer Zufriedenheit resp. um "gutes Klima" zu schaffen oder wenn im Betrag nicht inbegriffen, sind etwa 10% des Rechnungsbetrages angesagt (abhängig von der Höhe der Rechnung).
Preise:
Bewegen sich auf dem Niveau von Frankreich, importierte Waren (die sehr oft per Flugzeug direkt aus Frankreich geliefert werden) sind etwas teurer, aber dennoch meist im Rahmen.
Generell ist La Réunion keine "Billigdestination", günstiger als die Schweiz jedoch in den allermeisten Fällen.
Da (üblicherweise) alle Preise fixiert sind und mit Euro bezahlt wird, kann man selbst leicht nachrechnen ob ein Kauf / Angebot Sinn macht oder nicht.
Blick über die Pleine des Sables zum Nez de Bœuf
Sprache:
Französisch und Kréol, Englisch ist nicht sehr weit verbreitet.
Hygiene:
Auf europäischem Standard, Trinkwasser schmeckt an der Küste nicht wirklich gut, aber in den Höhenlagen ist es meist sehr gut und Mineralwasser ohne Gas zu kaufen eine Geldverschwendung.
Gesundheit:
La Réunion ist kein Risikogebiet, dennoch gab es immer wieder Probleme mit dem Chikungunyafieber, Mückenschutz ist also auch hier angesagt.
Apotheken gibt es zu Hauf, sie entsprechen dem europäischen Standard. Zu bedenken ist lediglich, dass die Medikamente eventuell einen andern Namen tragen, deshalb: Wirkstoffe der benötigten / gewünschten Medikamente kennen und gezielt danach fragen.
Sonnenschutz und Feuchtigkeitscrème können sie getrost Zuhause lassen, viele gängige Marken sind in jedem Supermarkt erhältlich – spart Gewicht im Koffer und schont meist das Portemonnaie.
Ärzte, Zahnärzte und Spitäler entsprechen europäischem Standard. Aber da Sie sich in Frankreich befinden gilt zu bedenken, dass die Kosten für Behandlungen vor Ort in bar bezahlt werden müssen und bei Spitalaufenthalten in jedem Fall ein Selbstbehalt von bis zu 20% zu tragen ist.
WLAN / Telefonieren:
Gratis WLAN ist auf La Réunion nicht soweit verbreitet und wird nicht in allen Hotels angeboten, beachten Sie dies bei der Buchung. Mobiles Internet resp. Telefonieren kann heftig ins Geld gehen (hohe Roaminggebühren), da La Réunion in einem französischen Überseedepartement liegt gelten andere Tarife als in Europa, informieren Sie sich bei Ihrem Mobilfunkanbieter über die Preise.
Einkaufen:
Wie in Frankreich üblich: im Einzugsbereich von grösseren Orten, meist im Industriequartier gelegen, eine Ansammlung aller grossen Ketten (inkl. Aldi und Lidl ;-|) mit einem ausladenden Angebot. In den meisten Orten gibts eine Bäckerei, die bis abends frisches Baguette bietet und ansonsten kleine Läden, die alles Nötige bereit halten.
Für Souvenirs gilt wie überall: Ist es den Preis wert?
Einen Einkaufstipp hab ich aber noch: An einem Freitag auf den grossen Markt in Saint-Paul, mehr Infos bei den Ausflugstipps.
Ausflüge:
Wenn Sie einen Fahrausweis besitzen, mieten Sie einen Wagen für die Dauer ihres Aufenthalts, es lohnt sich. Doch auch mit dem öffentlichen Verkehr erreichen Sie auf dieser Insel die meisten Ziele (eher unüblich für Frankreich). Planen sie unbedingt schon Zuhause und beschaffen Sie sich die nötigen Informationen, dann sind Ausflüge auf dieser Insel ganz leicht.
Ausreise:
Alles fast wie Zuhause, Sie sind ja noch in "Europa", seien Sie einfach nicht zu spät am Flughafen St. Denis Roland Garros (RUN), er ist nicht so gross und zu Stosszeiten kann Warten angesagt sein.
Noch ein Hinweis für Raucher: Im Transitbereich auf französischen Flughäfen gibt es keine Raucherlounges. Beim Umsteigen in ORY verlassen Sie jeweils den Sicherheitsbereich und können draussen rauchen.
Alle Angaben basieren auf meinem letzten Besuch auf La Réunion im Mai 2012 und sind soweit möglich aktualisiert.
Klima / Reisezeit / Hoteltipps
Früher Morgen auf der Pleine des Palmistes an einem Tag mit vielen Wettern
Wanderweg Forêt de Bébour – feuchter Tag
Anse des Cascades an einem Regentag
Lavafeld aus dem Jahr 2010 auf dem sich die Pflanzen bereits wieder ausbreiten
Klima:
Regenzeit von November bis April, doch durch die Klimaveränderung stimmen diese Angaben nicht mehr so genau. Es regnet auch auf La Réunion nicht mehr so häufig, so heftig und so lange wie früher, deshalb kann man auch getrost in dieser Zeit nach La Réunion reisen – allerdings sind die Ferien in Frankreich zu beachten, diese treiben jeweils die Preise in die Höhe und sehr früh buchen ist angesagt. Temperaturen an der Westküste (meist etwas wärmer als im Osten)um die 30 Grad, Nachttemperaturen um 2 bis 4 Grad tiefer, Luftfeuchtigkeit eher hoch.
Trockenzeit Mai bis Oktober, Tagestemperaturen an der Westküste (im Osten ein paar Grad weniger) um die 20 bis 26 Grad, Nachttemperaturen um 2 bis 4 Grad tiefer, doch auch hier gilt: nichts ist wie es mal war. Längere nasse Phasen können auftreten und damit einhergehende Schwüle. Doch bedenken Sie die generell die Höhenunterschiede der Insel, der Piton des Neiges "Berggipfel des Schnees" hat den Namen nicht aus purem Übermut. Aber auch auf der Pleine des Cafres (guter Ausgangspunkt für den Besuch des Piton de la Fournaise) mit dem höchsten Punkt auf über 1600 m kann die Nachttemperatur zwischen Mai und Oktober locker unter 10 Grad oder gar unter den Gefrierpunkt fallen.
Beste Reisezeit:
Klimatisch und preislich bietet sich die Zeit von Ende April bis Anfang Juni an (Zwischensaison) – jeweils abhängig von den Osterfeiertagen und den Ferien in Frankreich.
Klimatisch ist es zwischen Juni und Anfang September am angenehmsten – doch es ist Hochsaison, das treibt die Preise massiv in die Höhe.
September und Oktober vom Klima her sehr gut, doch wiederum abhängig von den Ferien in Frankreich können die Preise für Ihre Reise stark variieren.
November bis April ist das Klima eher auf der nassen, schwülen Seite, auch Zyklone (Wirbelstürme) können in dieser Zeit auftreten. Die Preise hängen dann auch wieder von den Feiertagen und Ferien in Europa, im Speziellen von Frankreich ab.
Kleidung / Schuhe / Accessoires:
Sofern Sie sich nicht nur als Grillwurst an den Strand legen wollen sollten Sie: regendichte Kleidung; gute Schuhe, sprich Wanderschuhe (auch für kleinere Wanderungen – da die Wege oft steinig, steil oder auch schlammig sein können) und warme Kleidung – wenn Sie planen in die Höhe zu gehen (speziell am frühen Morgen) – einpacken!
Nehmen Sie einen Schirm mit oder sorgen Sie dafür, dass einer in Griffweite ist, La Réunion liegt in den Tropen und sturzbachartige Regenfälle können zu jeder Jahreszeit passieren; ohne werden Sie in jedem Fall nass bis auf die Knochen, mit Schirm etwas weniger …
Hotel LUX* St. Gilles
Hotel Le Récif St. Gilles
Hotel Le Blue Margouillat Saint-Leu
Persönliche Hoteltipps:
Strandhotels St. Gilles, genauer L'Hérmitage-des-Bains
LUX St. Gilles *****, nur für das grosse Portemonnaie
(ohne Frühstück) ab ca. Fr. 200.–/Nacht/Person (Basis Doppelzimmer)
Beste Lage, wirklich 5 Sterne und das Frühstücksbuffet ist vom Feinsten, also mindestens 1 x geniessen (kostet aber wenn nicht gleich mitgebucht etwa € 30,- / Person), günstigeres Frühstück (abhängig von den Ansprüchen) gibts in der Umgebung, zu Fuss allerdings mindestens 10 Minuten entfernt.
https://www.luxresorts.com/de/hotel-reunion/luxsaintgilles
Alternative nur 3 Sterne, mehr oder weniger gleich um die Ecke:
Le Nautile *** für ca. Fr 100.–/Nacht/Person, Basis Doppelzimmer
Preis-/Leistungsverhältnis mässig, für La Réunion aber absolut OK.
http://nautile.re/de
Beide Hotels liegen an der Lagune im Bereich wo auch bei Ebbe das schwimmen möglich ist. Doch wie schon einmal erwähnt sind die Strände öffentlich, also mit etwas Beinarbeit und gutem Willen kann viel Geld gespart werden …
Zwei weitere Hotels an der Lagune die ich persönlich kenne und preislich zwischen Le Nautile und LUX liegen:
Le Relais de L'Hermitage (ehemals NOVOTEL) und Le Récif, jeweils weiter nördlich und mit dem Problem, dass bei Ebbe das schwimmen in der Lagune zum akrobatischen Akt wird. Die Hotels sind soweit OK, aber nicht der Renner.
http://relais-hermitage-saintgilles.fr
http://www.hotellerecif.com
Alle diese Hotels verfügen über Süsswasser-Pools um überschüssige Energie durch Schwimmen abzubauen – aber eben, dafür reise ich nicht wirklich so weit …
Mein persönlicher Hotel-Favorit:
Ist in Saint-Leu, nicht am Strand sondern oben am Hang gelegen und heisst Le Blue Margouillat ****
Gediegen, ruhig und vorzügliches Essen; nur 12 Zimmer und 2 Suiten. Preise Zimmer von € 175,- bis € 239,-; Suiten von € 350,- bis € 470,- (je nach Saison) exkl. Frühstück, jeweils für 2 Personen pro Nacht; Halbpension ab 3 Tagen möglich (+ € 55,-/Tag/Person).
http://www.blue-margouillat.com
Direkte Links booking.com: LUX St. Gilles / Le Nautille / Relais de L'Hermitage / Le Récif / Blue Margouillat
Weitere Übernachtungstipps finden Sie bei den Ausflügen.
Preisangaben basieren auf Informationen im Juli 2017.
Wie ich feststellen musste haben einige der Hotels seit 2012 ihre Preise massiv erhöht, deshalb lohnt es noch mehr, sich etwas Zeit zu nehmen und über verschiedene Kanäle die Preise abzufragen.
Sehenswertes
Ausflüge von St. Gilles und Umgebung:
Le Forêt de Bélouve
Wasserfälle im Trou de Fer
Rundflug mit dem Helikopter:
Zugegeben, kein ganz günstiges Vergnügen, doch die Aus- und vor allem Einblicke die man bekommt sind einmalig – und im wahrsten Sinne atemberaubend! Es ist die beste Art, sich einen Überblick zu verschaffen und die Topografie der Insel zu begreifen. Deshalb mein Tipp: machen Sie diesen Trip am Anfang Ihres Aufenthaltes.
Es gibt verschiedene Anbieter, der wohl bekannteste ist Corail Helicopteres mit zwei Stützpunkten: L'Hermitage (ideal wenn man sein Hotel in der Gegend von Saint-Gilles hat) und am Flughafen Pierrefonds in Saint Pierre (wenn man südlich von Saint-Leu wohnt).
Je nach Flugdauer bewegen sich die Preise zwischen € 95,- (15 min.) und € 320,- (55 Minuten, grosser Rundflug) pro Person.
Reservieren Sie rechtzeitig, fliegen Sie wenn möglich frühmorgens. Seien Sie sich bewusst, dass Flüge auch kurzfristig abgesagt werden können, wenn die Wetterbedingungen schlecht sind. Das Wetter kann sich innert Stunden komplett ändern, auch kann es sein, dass es im Osten stark regnet während dagegen im Westen strahlender Sonnenschein herrscht.
Bassin des Cormorans
Bassin des Cormorans:
Etwas versteckt liegt dieser idyllische Ort. Man erreicht ihn zu Fuss von der Strasse aus in 10 bis 15 Minuten, allerdings ist es kein reiner Spaziergang, der Weg ist stellenweise steil und abschüssig und man muss auch über ein paar grössere Felsbrocken klettern. Zeitweise führt er einem Kanal entlang, dort ist an manchen Stellen balancieren angesagt, deshalb ist gutes Schuhwerk von Vorteil. Doch hat man diese Hürden überwunden wird man reich dafür belohnt. Das Bassin ist nach Westen gerichtet, bis zum Mittag liegt es mehrheitlich im Schatten. Übrigens viel Platz zum Verweilen gibt es nicht, es sei denn Sie gönnen sich ein kühles Bad im Becken …
Der Zugang ist nicht ganz leicht zu finden, der Weg geht von der D10 weg, zwischen der Autobahnausfahrt St. Gilles-les-Bains und dem Théatre en plein air (St. Gilles). Von St. Gilles her kommend (unten an der Küste) auf der rechten Seite. Etwas unterhalb des Zugangs befindet sich auch ein kleines Restaurant direkt an der Strasse, dort gibt es auch ein paar Parkplätze.
Le Maïdo mit Blick in den Cirque de Mafate
Blick von Le Maïdo an die Küste hinunter
Le Maïdo:
Aussichtspunkt auf 2200 m Höhe mit Blick in den Cirque de Mafate. Berechnen Sie für die Fahrt ab St. Gilles etwa 1,5 h, egal was man Ihnen sagt, die Strassen sind schmal, sehr kurvig und teilweise sehr steil, die Ausschilderung ist auch nur mässig.
Wenn sie den Sonnenaufgang auf dem Maïdo erleben möchten, heisst das sehr früh aufstehen, doch bei gutem Wetter lohnt sich diese Mühe, Sie werden es nicht bereuen.
Nach der für manche etwas unangenehmen Anfahrt erreichen Sie den Parkplatz, von dort ist es nur noch ein kurzer Fussmarsch zum Aussichtspunkt mit einem fantastischen Blick in den bis 1500 m tiefer liegenden Cirque de Mafate, in den keine Strassen führen. Richtung Osten liegt de Cirque de Salazie und im Süden ist der Übergang zum Cirque de Cilaos zu erkennen, südöstlich thront der Piton des Neiges.
Doch auch der Blick in die andere Richtung lohnt sich, wenn die Luft einigermassen klar ist, kann man die Küste sehen, die zwar 2200 m tiefer liegt aber nur knapp 15 km Luftlinie entfernt ist.
Eine Erdbeerarmee auf dem Markt von St-Paul
Scharf, sehr scharf aber köstlich
Frisches in Hülle und Fülle
Der Wochenmarkt von Saint-Paul:
Jeden Freitag (06:00–19:00 h) und Samstag (06.00–13:00 h) findet in Saint-Paul am Quai Gilbert der Wochenmarkt statt, wobei Freitag der Hauptmarkttag ist. Ab 6 Uhr sind die Früchte-, Gemüse-, Fisch- und Fleischstände geöffnet, die eher touristischen Stände mit Souvenirs erst ab etwa 8 Uhr – diese bieten nur in wenigen Fällen wirklich interessante Ware an.
Mein Tipp, seien Sie so gegen 7 Uhr vor Ort, dann gibt es noch Parkplätze in der Nähe und das Treiben auf dem Markt ist auch noch authentisch, ab ca. 8 Uhr fallen die Touristen in Massen ein und spätestens ab 9 Uhr herrscht dichtes Gedränge.
Die Vielfalt und Farbenpracht der frischen Waren ist ein wahrer Augenschmaus und die Düfte lassen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Apropos Essen, Frühstücken können Sie auch auf dem Markt, also mache Sie sich keine Sorgen, wenn Sie nicht im Hotel gefrühstückt haben.
Falls Sie Vanille kaufen möchten, achten Sie auf die Herkunft und vor allem auch die Qualität, die meisten Angebote stammen nämlich aus Madagaskar (meist am Preis zu erkennen und viel günstiger als echte Bourbon Vanille) – ist nicht immer gute Ware.
Doch auch neben Vanille gibt es weitere herrliche lokale Produkte wie z.B. Honig, Piment, hausgemachte Goyavier-Marmelade usw., die sich als Reisemitbringsel bestens eignen.
Auf einer Rundreise – Les Cirques:
Blick in den Cirque de Mafate
Cirque de Mafate, Blick Richtung Le Port
Le Cirque de Mafate – nur für Wanderer:
Hierhin führen keine Strassen, dennoch ist dieser Cirque bewohnt und es gibt genügend Übernachtungsmöglichkeiten, die allerdings sicherheitshalber im Voraus gebucht werden sollten.
Planen Sie also rechtzeitig und informieren Sie sich ausführlich, gute Wanderkarten sind eine Grundvoraussetzung – genauso wie eine gute Konstitution, da das Gebiet sehr hügelig ist.
Strom ist nur an manchen Orten verfügbar und wird über Solarzellen erzeugt, ist also nur in beschränkten Mengen vorhanden. Bedenken Sie dies, falls sie mit einem Navigationsgerät unterwegs sind. Einkaufen sollten Sie unbedingt vor Ihrem Trip, es gibt zwar vereinzelt Möglichkeiten etwas zu kaufen, aber gehen Sie nicht davon aus.
Praktisch alle Waren, die nicht vor Ort erzeugt werden, kommen per Helikopter – nicht ganz billig und weder ökologisch noch ökonomisch.
Dennoch, für Naturliebhaber ein Paradies – aber glauben Sie nicht, dass Sie alleine sind, in der Hochsaison ist auch hier einiges los …
Auf der Strasse nach Îlet de Cordes (D242), Blick hinüber zur Hochterrasse von Cilaos
Pinienwald bei Bras Sec
Blick Richtung Meer von der D242
Le Cirque de Cilaos:
Der südlichste und trockenste der drei Cirques. Die einzige Zugangsstrasse führt über etwa 35 km von Saint-Louis an der Küste bis nach Cilaos auf rund 1200 m, es wird immer noch darum gestritten wie viele Kurven es wirklich sind, die Angaben schwanken zwischen 300 und 400, egal, es sind endlos viele inklusive 2 einspuriger, unbeleuchteter Tunnel. Die reine Fahrzeit beträgt rund eine Stunde, doch nehmen Sie sich Zeit für diese Fahrt.
Kurz nach St. Louis folgt die Strasse einem schmalen Tal, dann durch eine Schlucht, in der sich die Strasse zum ersten Mal nach oben windet. Oben angekommen hat man einen ersten Blick auf den Kessel, der einem den Atem stocken lässt. Danach gehts nochmals ganz nach unten, bevor es mit einer Ausnahme mehr oder weniger nur noch bergauf geht – wilder als mache Passstrasse in den Alpen.
Cilaos selbst liegt auf einer Hochterrasse, direkt unterhalb des Piton des Neiges – eine fast senkrechte Wand von 1800 m erhebt sich direkt hinter dem Städtchen. Die Spezialitäten der Region sind der Wein (Geschmackssache) und die Linsen. Cilaos selbst hat nicht sehr viel zu bieten, aber wer gerne wandert und gut zu Fuss ist kann einiges unternehmen.
Ein Ausflug, mit Auto oder Bus, nach Îlet de Cordes (wo die Strasse definitiv endet) lohnt sich wegen der Ausblicke. Allerdings ist die Strasse an vielen Stellen sehr schmal und teilweise direkt in die Felswände gehauen – bei Höhenangst mit Vorsicht zu geniessen.
Weniger weit und für jedermann geeignet ist der Aussichtspunkt Roche Merveilleuse, direkt unter dem Piton des Neiges gelegen; sowohl zu Fuss als auch mit dem Auto erreichbar.
Übernachten: Es gibt einige Hotels in Cilaos, leider sind aber viele davon zu teuer für die gebotene Leistung. Mich persönlich hat bisher nur eines, ein kleine Herberge, überzeugt: Le Bois Rouge, ein Maison d'hôtes, Doppelzimmer mit Frühstück für 2 Personen € 109,-. Die Herberge hat kein Restaurant, doch das Zentrum ist nicht weit.
Achtung, nur wenige Zimmer, also früh buchen.
Le Cirque de Salazie, Blick von der Gîte de Bélouve
Bei Hell-Bourg an einem wechselhaften Tag
Blick hinauf zum Forèt de Bélouve
Le Cirque de Salazie:
Der feuchteste der Cirques kann auch nur über eine einzige Zugangsstrasse erreicht werden. Sie führt im Nordosten der Insel von St. André nach Salazie und von dort entweder nach Hell-Bourg oder Grand-Îlet (1120 m.ü.M.).
Auch hier folgt die Strasse einem schmalen Tal, dann durch eine Schlucht, die von einigen Wasserfällen gesäumt ist. Danach erfolgt ein erster Anstieg bis nach Salazie (460 m.ü.M.). Direkt an der Hauptstrasse oberhalb des Ortes sind linker Hand die Wasserfälle "Le Voile de la Marie", kurz danach ist die Abzweigung nach rechts Richtung Grand-Îlet. Diese Strasse führt in einem ersten Anstieg hinauf auf 880 m, dann hinunter durch ein Flusstal (670 m) und schliesslich bis zum Ort auf über 1100 m.
Danach kann man noch weiter hinauf bis zum Parkplatz "Col des Bœufs" auf 1520 m wo die Strasse endet. Hier hat man sowohl den Blick auf den Cirque de Salazie als auch auf den Cirque de Mafate. Vom Parkplatz erreicht man in etwa 15 Minuten zu Fuss den "Petit Col", einem der Zugänge zum Cirque de Mafate.
Nach Hell-Bourg gehts nach den Wasserfällen "Le Voile de la Marie" geradeaus weiter, zunächst noch relativ flach und dann sehr steil bergauf bis nach Mare–à-Poule-d'Eau auf 720 m. Nach einer kurzen flacheren Strecke windet sich die Strasse dann hinauf bis nach Hell-Bourg auf 950 m. Kurz vor dem Ort gibt es auf der rechten Seite einen Aussichtspunkt, anhalten lohnt sich.
Der Ort selbst hat nicht viel zu bieten ausser dem Maison Folio, dafür ist er ein idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge (z.B. dem Aussichtspunkt Bé-Maho) und Wanderungen. Der Weg zur Gîte de Bélouve auf 1500 m ist auch für nicht ganz so geübte Wanderer (mit etwas Kondition) zu schaffen. Er ist steil, gutes Schuhwerk empfohlen, aber ohne heikle Stellen für Personen mit Höhenangst.
Übernachten: Es gibt nicht so viele Übernachtungsmöglichkeiten im Cirque de Salazie, es sind vor allem Maisons d'hôtes. In Hell-Bourg gibt es zwei Hotels: Les Jardins d'Heva DZ Frühstück ca. € 130,-/Nacht und den Klassiker Le Relais des Cimes – das auch ich kenne, einfaches Hotel aber OK, DZ Frühstück ab ca. Fr. 90.–/Nacht.
Auch hier gilt für alle Unterkünfte: früh buchen.
Auf einer Rundreise – Hochplateaus und Vukan:
Am Nordufer des Grand Etang mit Blick auf die Cascades du Bras d’Annette
Le Grand Etang:
Den grössten (natürlichen) See der Insel erreicht man von der RN3 aus, die Abzweigung ist, wenn man von Saint-Benoît her kommt, nach etwa 8 km bei Pont Payet auf der rechten Seite. Eine schmale Strasse führt zum Parkplatz, der sich knapp 1 km vom See entfernt befindet.
Hier gibt es einen Picknickplatz mit Feuerstellen und eine Informationstafel, die darüber Auskunft gibt welche Wege am See begehbar sind.
Der Weg führt zunächst stetig ansteigend durch den Wald, sobald Sie den See erreichen sollten Sie den Weg nach rechts einschlagen, dieser ist auch bei hohem Wasserstand sehr weit gut begehbar und erlaubt den Blick auf die Cascades du Bras d’Annette.
Es gibt einen Weg um den See herum (ca. 1,5 h Wanderzeit), der aber stellenweise sehr schlammig und bei Überflutung gesperrt ist.
Wer bis zum Fuss der Wasserfälle möchte, muss eine weitere Stunde Wegzeit einberechnen und sollte gut zu Fuss sein, der Weg ist nicht gut markiert, zum Teil steil und führt auch über kleinere Felsbrocken.
Der Forêt de Bébour, Blick Richtung Col de Bébour
Gute Ausrüstung ist angesagt
Engstellen gehören zum Programm
La Forêt de Bébour:
Von der Plaine-des-Palmistes (1000 m.ü.M.) führt eine schmale und oft sehr kurvige Strasse zunächst auf den Col de Bébour (1450 m) – hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Forêt de Bébour und den Piton des Neiges.
Danach geht es hinab auf rund 1350 m in einen der letzten unberührten Wälder von La Réunion, eigentlich einen Dschungel mit Baumfarnen und so dichtem Unterholz, dass man die Wanderwege nicht verlassen kann.
Es gibt hier unzählige kürzere und auch längere Wanderrouten um in diesen Urwald einzutauchen, allerdings täuscht der erste Eindruck, dass die Gegend flach ist. Nach Regenfällen sind viele Wege nur schwer oder teilweise gar nicht begehbar, gutes Schuhwerk ist eine Grundvoraussetzung für Entdeckungen in diesem Naturparadies.
Die Wege sind ab und an mit Hindernissen gepflastert, leichte Akrobatik hilft dann weiter und Trittsicherheit ist allenthalben auch gefragt, doch wem dies nichts ausmacht wird seine Freude haben
Je nach Saison blühen hier weisse Callas (von etwa Juni bis November), Fuchsien, Hortensien und mit etwas Glück erspäht man auch hier und dort Orchideen.
Aber auch wem der Sinn nicht nach Wandern steht, ein Besuch lohnt in jedem Fall! Tauchen Sie ein in diese herrliche Landschaft und geniessen Sie die Ausblicke auf den Piton des Neiges, den Wald und die üppige Pflanzenwelt.
Die Strasse führt in einem stetigen auf und ab über 11 km wieder bis auf eine Höhe von 1590 m wo der Forêt de Bélouve beginnt.
Im Forêt de Bélouve …
Aussichtspunkt Trou de Fer
… auf dem Sentie de l’Ecole Normal
Callas, unterhalb der Gîte de Bélouve
La Forêt de Bélouve:
Gleich am Eingang dieses Gebietes befinden sich die Parkplätze, denn von Freitagmittag bis Montagmorgen endet hier die F2, die Strasse ist ab hier bis zur 2,6 km entfernten Gîte de Bélouve übers Wochenende gesperrt.
Von hier aus kann man auf unterschiedlichen Wegen bis zum Aussichtspunkt am Trou-de-Fer gelangen, der rund 200 m tiefer und in gut 5 km Entfernung liegt. Entweder folgt man der Strasse hinunter etwa 1,4 km und biegt dort auf den Forstweg ein, der relativ flach bis knapp einen Kilometer vom Aussichtspunkt endet, ab dort geht es über Stege, Treppen und teilweise schlammige Pfade weiter. Oder man nimmt vom oberen Parkplatz den Sentie de l’Ecole Normal, der über Stege, Treppen und ebenfalls schlammige Pfade führt.
Wem dies zu weit ist kann auch nur ein kleineres Stück des Weges gehen und tief in den Dschungel eintauchen. Da es hier sehr oft regnet sind die Pfade aber wirklich oft schlammig und die Stege können rutschig sein, also Vorsicht.
Alternativ dazu bietet sich ein Spaziergang die Strasse hinunter bis zur Gîte de Bélouve an, etwa 2,7 km – an Werktagen kann man auch bis zum Parkplatz bei der GÎte fahren und dann die letzten 500 m zu Fuss gehen. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Cirque de Salazie und den Piton des Neiges.
Bedenken Sie aber in jedem Fall, dass Sie sich in ein Gebiet begeben, in dem es weder Läden noch Restaurants gibt. Decken Sie sich also vor Ihrer Fahrt mit Proviant ein!
Übernachten: in La Pleine-desPalmistes gibt es einige wenige Übernachtungsmöglichkeiten z.B. die Herberge La Ferme du Pommeau, DZ / Frühstück ab ca € 100,-/Nacht.
Route du Volcan: durch den Wald …
… in eine hochalpine Landschaft
Piton des Neiges, von Pleine des Remparts
Am Pas de Bellecombe – Blick zurück
… über Bergwiesen …
La Vallée de la Rivière des Remparts
Pleine des Sables mit Piton de la Fournaise
Piton de la Fournaise, Pas de Bellecombe
Der Vulkan – Piton de la Fournaise:
Im Südosten erhebt sich der noch immer aktive Vulkan Piton de la Fournaise (2632 m) und ist von der Pleine-des-Cafres resp. Bourg-Murat (1600 m.ü.M.) über die Route du Volcan erreichbar. Sie führt auf rund 25 km bis zum Parkplatz am Pas de Bellecombe, direkt am Rand der jüngsten Caldera des Piton de la Fournaise.
Die Fahrt dauert bei gutem Wetter etwa eine Stunde – doch das Wetter kann extrem schnell umschlagen und dichter Nebel mit Sichtweiten unter 10 m die Fahrt extrem bremsen. Geben Sie aber nicht gleich auf, bis Sie am Parkplatz vom Pas de Bellecombe angekommen sind kann das Wetter völlig anders aussehen.
Allein der Weg dorthin ist eine Reise der anderen Art, rund 2 km nach der Ausfahrt aus Bourg-Murat beginnt der erste steile Anstieg. Zunächst durch einen Pinienwald bis auf rund 1900 m, dann weiter bis zu verschiedenen Aussichtspunkten ins "Vallée de la Rivière des Remparts" in der Umgebung des Nez de boeuf auf rund 2000 m wo die Strasse auf etwa 4 km relativ flach verläuft.
Von hier kann man bei klarer Luft auf die Südwestküste, den nordöstlich gelegenen Cirque de Cilaos und Piton des Neiges bis hinüber zur Nordostküste blicken – ein grossartiges Panorama.
Dann ein weiterer Anstieg auf die Pleine des Remparts, wo man mit 2360 m den höchsten Punkt der Fahrt erreicht, weiter bis zum Pas de Sable auf 2350 m.
Halten Sie hier an und gönnen sich den Blick hinunter auf die Pleine des Sables, die zu jeder Tageszeit in anderen Rot-, Grau- und Brauntönen schillert.
Dann führt die Strasse mit ein paar Kurven und fünf Spitzkehren gut 80 m in die Tiefe. Unten endet die asphaltierte Strasse, ab hier ist nur noch Schotterpiste die über die Pleine des Sables – die wie eine Mondlandschaft wirkt – und dann zwischen den beiden Vulkankegeln Demi Piton und Piton Chisny hindurch führt. Nach weiteren 2,5 km erreichen Sie den Parkplatz am Pas de Bellecombe.
Nehmen Sie sich viel Zeit für diese Tour, denn die Landschaften, die Sie erwarten sind unglaublich. Haben Sie Geduld, wenn das Wetter nicht gleich mitspielt, das Warten kann sich lohnen. Die Chancen mit wenig Wolken durchzukommen sind am frühen Morgen und späten Nachmittag am grössten, dennoch gibt es Tage an denen das ganze Gebiet immer von Wolken verhangen sein kann.
Noch ein Tipp: Egal wie das Wetter unten aussieht, nehmen Sie Regenzeug und warme Kleidung mit, denn auch hier kann es auf über 2000 m zu jeder Tageszeit sehr frisch werden!
Bei wirklich schlechtem Wetter oder um eine Wartezeit auf Besserung zu überbrücken, aber auch ganz generell lohnt sich der Besuch des Museums Maison du Volcan in Bourg-Murat.
Übernachten: Auf der Pleine-des-Cafres gibt es ein paar wenige Hotels und Pensionen. Mein Tipp: Wer nicht zu hohe Ansprüche stellt, beim Essen Familienanschluss mag und früh auf den Vulkan will ist Chez Alicalapa-Tenon in Bourg-Murat die Unterkunft der Wahl. Das grosse Plus: Liegt direkt am Anfang der Route du Volcan gelegen.
DZ / Frühstück € 50,-/Nacht. Halbpension rechtzeitig buchen!
Le Grand Brûlé, Blick nach Süden kurz hinter Blois Blanc
Am Fusse des Vulkans der Südküste entlang:
Von Sainte-Rose im Südosten bis nach Saint-Pierre im Süden führt eine meist gut ausgebaute Strasse (RN2) über rund 70 km der Küste entlang, die reine Fahrzeit beträgt etwas weniger als 2 Stunden. Allerdings gibt es hier viel zu sehen aber leider nur vereinzelt Übernachtungsmöglichkeiten, doch um genügend Zeit zu haben empfiehlt es sich im Vorfeld zu planen und mindestens an einem Ort für eine Nacht zu reservieren. In Sainte-Rose gibt es das Hotel La Fournaise; DZ ab etwa € 70,-; zwei weitere Möglichkeiten sind weiter unten beschrieben und verlinkt.
Die beschriebene Route beginnt im Nordosten bei Piton Sainte-Rose und endet kurz vor Saint-Joseph bei Langevin im Süden.
Kirche Notre Dame des Laves
Neues Fenster in der Kirche
Notre Dame des Laves:
In Piton Sainte-Rose steht die Kirche Notre Dame des Laves, die wie durch ein Wunder bei einem Ausbruch des Piton de la Fournaise im April 1977 verschont worden ist.
Ein grosser Teil der Ortschaft wurde dabei von einem Lavastrom zerstört, doch direkt vor der Kirche teilte er sich und so blieb das Gotteshaus stehen. Noch heute ist der erkaltete Strom gut zu erkennen, der in der Mitte buchstäblich direkt vor dem Eingang der Kirche zum Stehen gekommen aber links und rechts davon weitergeflossen ist.
Die Kirche selbst ist nichts besonderes, lediglich die neuen farbigen Fenster sind ein hübsches Accessoire. Dennoch lohnt ein kurzer Halt um sich dieses Phänomen aus der Nähe zu betrachten.
Von Ste-Rose her kommend befindet sie sich auf der linken Seite der Hauptstrasse und da sie nicht sonderlich auffällig ist, kann man leicht daran vorbeifahren. Der Parkplatz befindet sich rechts der Kirche.
Anse des Cascades:
Nur 2 km weiter biegt links eine Seitenstrasse ab hinunter nach l’Anse des Cascades. Die kleine Strasse windet sich hinunter bis zum Meer wo eine grosse ebene Fläche von Palmen beschattet wird, davor liegt ein steiniger Strand an dem oft imposante Wellen anbranden.
Auf der linken Seite sind – vor allem kurz nach dem Regen – einige beeindruckende Wasserfälle, deren Wassermassen in mehren Stufen 120 Höhenmeter bewältigen.
Hauptsächlich an den Wochenenden ein sehr beliebter Platz um zu Picknicken. Dann sind sämtliche Parkplätze rammelvoll. Beim kleinen Hafen werden um die Mittagszeit Stände aufgebaut, an denen man sich verpflegen kann – es gibt z.B. wunderbare frische Samosas in vielen Variationen zum kleinen Preis. Direkt unterhalb der Wasserfälle ist auch ein Restaurant in dem man sich stärken kann.
Fischerboote, Anse des Cascades
Einer der Wasserfälle der Anse des Cascades
Überlebt – eine Pflanzeninsel inmitten des jüngsten Lavastroms von 2007
Eine Pionierpflanze fusst auf hartem Grund
Strukturen eines Lavastroms
Le Grand Brûlé:
Etwa 2 km südlich von Bois Blanc beginnt das Lavaland an der Ostflanke des Piton de la Fournaise. Hier werden die unbändigen Energien des Vulkans sichtbar aber auch die Kraft der Natur, die sich in kürzester Zeit die verbrannte Erde zurückerobert.
Die Strasse durchquert auf einer Länge von knapp 9 km Lavafelder die von unterschiedlichen Ausbrüchen Vulkans stammen, manche davon sind mit einer Jahreszahl gekennzeichnet.
Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell die Pflanzen sich wieder ansiedeln und wo bereits wieder ein Wald entstanden ist. Auf den jüngeren Lavafeldern, die erst leicht mit Pionierpflanzen bewachsen sind, faszinieren die Muster und Formationen der erkalteten Ströme.
Ganz im Süden, kurz vor dem Ort Tremblet, befindet sich das jüngste, 1,5 km breite Lavafeld vom Ausbruch im Jahr 2007. Auch hier brechen erste Pflanzen aus der harten Kruste hervor, obwohl der Boden an manchen Stellen noch heiss ist – davon zeugen auch Dampfschwaden an verschiedenen Stellen.
Hier ist es nicht ist ratsam die Strasse zu verlassen und unbedacht auf dem Lavafeld herumzuspazieren, auch wenn die Kruste stabil erscheint, das Gestein ist brüchig und darunter können sich Hohlräume verbergen – bereits in geringer Tiefe können die Temperaturen bis zu 100 Grad betragen. Der langsam erstarrende Strom bewegt sich noch immer, ab einer Tiefe von etwa 15 m ist die Lava noch immer flüssig, dies kann man an den verschobenen Strassenkanten und Brüchen in der Fahrbahn erkennen.
Klippen am Pointe de la Table
Auf dem Pointe de la Table
Pointe de la Table:
Von Tremblet fährt man 6 km in Richtung St-Philippe, links zweigt eine kleine Strasse ab hinunter zum Puits des Arabes. Dort gibt es Parkplätze, Picknicktische und Sanitäranlagen, gleich dahinter liegt dann die beeindruckende Steilküste.
Von hier führt ein Weg der langgezogenen Landzunge entlang nordwärts zum etwas mehr als 1 km entfernten Point de la Table.
Dieses Gebiet ist erst im Jahre 1986 durch einen Ausbruch an der Seitenflanke des Vulkans entstanden. Auf dem Weg dorthin überquert man einen noch immer gut sichtbaren Lavastrom, der sich wie eine Strasse durch den Wald schlängelt.
Die Küste ist schroff, das Meer wild und die Wellen die hier anbranden können bis zu über 6000 km gereist sein. Seien Sie vorsichtig an der Kante, sie ist nicht gesichert und brüchig, Teile davon stürzen immer wieder ins 10 m tiefer gelegene Meer.
Le Jardin des Parfums et des Epices:
Wer Blumen und Pflanzen im Allgemeinen mag, sollte sich dieses Bijou nicht entgehen lassen!
Von St-Philippe fahren Sie auf der RN2 2 km in Richtung St-Joseph, direkt am Ende eines kurzen Waldstücks zweigt rechts eine kleine Strasse ab zum Jardin des Parfums et des Epices, aber Vorsicht, der Weg ist in schlechtem Zustand und nicht überall befestigt, aber es sind nur 500 m bis zum Ziel.
Direkt beim Garten gibt es nur wenige Parkplätze, stellen Sie Ihren Wagen auf dem Parkplatz ab, der sich nur 50 m vom Eingang befindet. Der Eintritt kostet etwa € 7,-, darin eingeschlossen ist eine Führung (in Französisch, 2 x täglich 10:30 h und 14:30 h), die sehr informativ ist. Ansonsten kann der Garten auch auf eigene Faust erkundet werden.
Die Pracht und Vielfalt der Pflanzen ist einmalig, natürlich wachsen hier viele Orchideen aber auch Muskatnussbäume, exotische Bananenarten, Farne und, und, und. Tauchen Sie ein in eine Welt der Düfte und Farben!
Was hier so alles auf kleinstem Raum gedeiht ist umwerfend! Man kann hier Stunden zubringen und hat dann doch vieles übersehen.
Es gibt auch einen Laden, in dem lokale Produkte in Bioqualität verkauft werden – darunter auch echte Bourbon-Vanille.
Übernachten: Ein ganz persönlicher Tipp ist die Pension Le Pinpin d’Amour, Chambres d’hôtes, DZ / Frühstück ab € 65,-/Nacht. Sie liegt etwas versteckt am Hang mitten in den Zuckerrohrfeldern, die Zufahrt befindet sich in Fahrtrichtung St-Joseph auf der rechten Seite rund 600 m nach den Puits des Anglais. Die Strasse ist sehr schmal und wenn das Zuckerrohr noch nicht geerntet ist unübersichtlich, doch oben angekommen hat man einen herrlichen Blick.
Wer keine Berührungsängste hat (wie üblich bei den Chambres d’hôtes sitzen alle gemeinsam an einem Tisch, bis max. 12 Personen), sollte unbedingt mindestens einmal dort ein Abendessen buchen und geniessen, gleich bei der Reservation angeben.
Cap Méchant
Cascades de Grand-Galet
Route du Volcan an einem nebligen Tag, kurz vor Sonnenuntergang
Cap Méchant und Cascades de Grand-Galet:
In Basse-Valée führt eine Strasse hinunter an das Cap Méchant, das bekannt ist für seine Lavaklippen. Von dort hat man traumhafte Ausblicke auf die schroffe Steilküste an der das Meer mit grosser Wucht anbrandet und riesige Wasserfontänen in die Höhe schleudert, etwas landeinwärts säumen Vacoa-Wälder die Klippen. An Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel zum Picknicken.
In Rivière Langevin zweigt in Fahrtrichtung St-Joseph rechts eine Seitenstrasse ab nach Grand-Galet, sie führt dem Rivière Langevin entlang, nach etwa 7 km erreicht man den Parkplatz der Cascades Trou Noir (ab hier sind diese zu Fuss in ca. 1 h hin und zurück erreichbar), danach verengt sich die Strasse merklich und beginnt in steilen Kehren den Hang hinaufzuklettern, nach etwas mehr als 2 km erreicht man dann den Wasserfall Cascades de Grand-Galet.
Neben der Schönheit dieses Wasserfalls ist auch die Fahrt bis dorthin ein kleines Abenteuer, wirklich ein Erlebnis.
Persönliche Anmerkungen: Die Tipps sind etwas lang geraten, aber anders wird man dieser Destination nicht gerecht. Und es gäbe noch so viel mehr aufzulisten, doch dies würde den Raum definitiv sprengen.
Die Insel gehört zum Schönsten, das ich auf dieser Welt sehen durfte und falls Sie nun inspiriert sind, nehmen Sie sich mindestens zwei Wochen Zeit um La Réunion zu erkunden.
Nehmen Sie am besten gleich vom Flughafen weg einen Mietwagen für die Dauer Ihres Aufenthalts, der Zustand der Strassen ist gut, von St-Denis bis St-Pierre gibt es sogar eine Autobahn (gebührenfrei), die stellenweise sehr spektakulär ist. Besorgen Sie sich einen möglichst aktuellen Reiseführer und gute Karten, vertrauen Sie nicht nur dem Navi.
Gute Dienste hat mir der Dumont Reiseführer geleistet, der 2016 neu überarbeitet worden ist. In Französisch kann Le Guide de Routard Réunion sehr hilfreich sein mit vielen Tipps und Übernachtungsmöglichkeiten, er wird regelmässig aktualisiert.
Auf Wunsch kann ich Ihnen bei der Reiseplanung behilflich sein, kontaktieren Sie mich über info@pdp-service.ch mit dem Betreff Reiseplanung Réunion.